Prof. Thomas Flohr, Heads of CT Physics and Application Development SIEMES Healthcare Erlangen hält am 19. Juli um 15.30 Uhr im Geb. 09, Raum 211 im Rahmen des Kolloquiums Medizintechnik einen Vortrag zum Thema “Neue Entwicklungen in der CT-Technologie”.
Abstract: Die Computertomographie hat sich seit ihrer klinischen Einführung im Jahre 1976 rasant entwickelt – sie ist heute das Ar-beitspferd in der Radiologie und aus dem klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Mit modernen Computertomogra-phen können dreidimensionale Bilder der Anatomie des Patienten in wenigen Sekunden mit einer räumlichen Auflösung von 0.3 mm aufgenommen werden. Dieser Vortrag geht auf die Grundlagen und auf die Geschichte der Computertomographie ein – von den ersten Schädel-scannern bis zu modernen Mehrschicht-CT Geräten – und er gibt einen Einblick in neue Entwicklungen auf diesem Gebiet. Durch bessere zeitliche Auflösung aufgrund immer schnellerer Rotation wurden neue Anwendungsgebiete für die CT er-schlossen, wie die Untersuchung des Herzens und der Herzkranzgefäße. In vielen Fällen kann die Herz-CT heute den invasi-ven Herzkatheter ersetzen. Ein wesentlicher Entwicklungsschritt war hier die Einführung der Dual-Source CT Technologie im Jahre 2005. Eine zweite Entwicklungsrichtung betrifft die Ergänzung der anatomischen Bildinformationen um funktionelle Aussage-kraft. Mit neuen Untersuchungstechniken wie der CT-Perfusionsbildgebung oder der Dual Energy CT lässt sich z. B. bei modernen Krebstherapien durch die Visualisierung metabolischer Prozesse eine Prognose für das Therapieansprechen zeitnah abgeben. Die dritte große Stoßrichtung ist die Reduktion der Strahlendosis. Die Dosisbelastung ist zu einem großen öffentlichen Thema auch außerhalb der Medizin geworden, auf das alle Großgerätehersteller reagiert haben. Die Gefahr, langfristig ge-sundheitliche Schäden durch eine CT-Untersuchung davonzutragen, ist sehr gering. Wenn eine CT-Untersuchung medizi-nisch indiziert ist, übertrifft ihr Nutzen das mögliche Risiko bei weitem. Dennoch versuchen alle Hersteller, die Dosis mit verschiedenen Techniken so weit wie möglich zu reduzieren.